Wie wirkt Hypnose und wie coache ich mit Hypnose?
Um nachvollziehen zu können wie Hypnose wirkt, müssen wir uns die "Bauweise" unserer Psyche anschauen.
Die Bauweise unserer Psyche kann bildlich betrachtet in mehrere Ebenen unterteilt werden, die zusammen das komplexe Zusammenspiel von Gedanken, Emotionen, Verhalten und unbewussten Prozessen darstellen.
Die Hauptbestandteile der Psyche sind das Bewusstsein, das Unterbewusstsein und der kritische Faktor.
Das Zusammenspiel von Bewusstsein, Unterbewusstsein und dem kritischen Faktor ist entscheidend für unser Denken, Fühlen und Handeln.
Die Bauweise unserer Psyche kann gut mit dem Bild eines Eisbergs, der im Meer steht erklärt werden, bei dem nur ein kleiner Teil aus der Meeresoberfläche herausragt und sichtbar ist, während der Großteil des Eisbergers unter der Oberfläche verborgen bleibt.
Der sichtbare Teil des Eisbergs ist unser Bewusstsein.
Der Teil des Eisbergs, der über Wasser sichtbar ist, repräsentiert unser Bewusstsein. Dies umfasst alles, was wir aktiv wahrnehmen, denken und fühlen.
Hier treffen wir Entscheidungen, analysieren Situationen und führen Gespräche. Es ist der Bereich, in dem wir rational denken und unsere unmittelbaren Gedanken und Gefühle reflektieren.
Der unsichtbare Teil des Eisbergs ist das Unterbewusstsein.
Der große, unsichtbare Teil des Eisbergs unter Wasser symbolisiert das Unterbewusstsein.
Dieser Bereich enthält unsere Erinnerungen, Glaubenssätze, Emotionen und unbewussten Verhaltensmuster.
Das Unterbewusstsein beeinflusst unser Verhalten und unsere Entscheidungen oft, ohne dass wir uns dessen bewusst sind. Es speichert automatisierte Handlungen und emotionale Reaktionen auf Erfahrungen.
Der kritische Faktor ist die Grenze zwischen Wasser und Eisbergspitze, die aus dem Meer ragt.
Der Bereich, in dem der Eisberg über und unter Wasser zusammenkommt (die Meeresoberfläche), steht für den kritischen Faktor. Dieser Filter bewertet Informationen, die ins Unterbewusstsein gelangen.
Ich stelle mir das auch gerne als Pförtner vor, der auf dieser Trennlinie patrouilliert und entscheidet, welche Informationen diese Grenze passieren dürfen.
Er entscheidet, welche Informationen akzeptiert werden und welche abgelehnt werden. Dieser Teil schützt uns vor schädlichen oder unangemessenen Eindrücken.
Er ist aber in seinem Handeln beschränkt. Viele Fehlerquellen treten auf, da der kritische Faktor sich entwickelt durch Erfahrungen, Glaubenssätze, soziale Normen, Emotionen und kognitive Verzerrungen. Er hat also nicht die Möglichkeit sein Umfeld allumfassend zu erfahren und zu bewerten. Er selber ist geprägt und stark beeinflusst.
Folgend ein paar Beispiele zur Veranschaulichung für den kritischen Filter.
Der kritische Faktor basiert stark auf unseren früheren Erfahrungen. Positive oder negative Ereignisse beeinflussen, wie wir neue Informationen bewerten. Wenn wir beispielsweise in der Vergangenheit eine schlechte Erfahrung mit einer bestimmten Situation gemacht haben, wird der kritische Faktor ähnliche zukünftige Erfahrungen möglicherweise ablehnen.
Der kritische Faktor wird von unseren tief verwurzelten Glaubenssätzen geprägt. Diese Überzeugungen entstehen oft aus unseren Erlebnissen, Erziehung und gesellschaftlichen Einflüssen. Glaubenssätze wie „Ich bin nicht gut genug“ können dazu führen, dass der kritische Faktor neue, positive Informationen abweist.
So kann zum Beispiel der Bestätigungsfehler dazu führen, dass er Informationen sucht und akzeptiert, die unsere bestehenden Überzeugungen stützen, während er gegenteilige Informationen ignoriert und abwährt.
Außerdem wird der kritische Faktor auch durch gesellschaftliche Normen und Erwartungen geprägt. Wenn eine Information mit den gesellschaftlichen Überzeugungen oder den Meinungen unseres Umfelds in Konflikt steht, wird der kritische Faktor sie eher ablehnen.
Außerdem lässt sich unser kritischer Faktor von Emotionen leiten. Wenn wir gestresst oder ängstlich sind, könnte unser kritischer Faktor stärker auf Ablehnung eingestellt sein, während wir in einem entspannten Zustand offener für neue Ideen und Informationen wären.
Mittels Hypnose führe ich eine sanfte Entspannung bis hin zum Trancezustand von Bewusstsein und kritischem Faktor herbei. In diesem Zustand empfinden die Klienten oft ein tiefes Gefühl der Geborgenheit und des Wohlbefindens. Viele Menschen möchten aus diesem angenehmen Trancezustand gar nicht mehr heraus, so wohltuend ist das Erlebnis.
Sobald Bewusstsein und der kritische Faktor in Trance sind, eröffnen wir den Zugang zum Unterbewusstsein. Hier können wir auf eine Weise kommunizieren, die im Alltag oft nicht möglich ist – sei es durch Körpersignale oder durch direkte verbale Kommunikation.
Das Unterbewusstsein ist der Teil unseres Geistes, der tatsächlich weiß und tiefere Einsichten bietet.
Es ist unabhängig von sozialen Normen und Glaubenssätzen, wodurch es in der Lage ist, Situationen wertneutral zu betrachten und auf eine authentische Weise wiederzugeben. Man könnte es als ein Orakel betrachten, das uns die Ursachen für bestimmte Verhaltensweisen aufzeigt und kreative Lösungen initiiert.
Durch diese Kommunikation können wir beispielsweise herausfinden, welche unbewussten Muster oder Überzeugungen einem Verhalten zugrunde liegen. Auf diese Weise wird es möglich, nicht nur die Ursachen von Herausforderungen zu erkennen, sondern auch neue, effektive Wege zur Bewältigung zu entwickeln.
Hypnose eröffnet damit ein Fenster zu unserem inneren Wissen und unserer inneren Weisheit, was eine transformative Erfahrung ermöglicht.
Im nächsten Schritt arbeiten wir mit Visualisierungen und kraftvollen Suggestionen für die Verbesserung und positive Veränderung. Diese Visualisierungen und Suggestionen werden so formuliert, dass sie direkt im Unterbewusstsein verankert werden und dort wirksam werden können.